Verlohrenwalde, Verlorenwalde (nach 1883), Randenau (ab 1905)
Zeitzone
UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten
54° 32′ N, 20° 50′ O54.53268611111120.827416666667Koordinaten: 54° 31′ 58″ N, 20° 49′ 39″ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad
Randenau (bis 1905: Verlorenwalde) war ein Ort im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau. Seine Ortsstelle gehört heute zum Munizipalkreis Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland (Ostpreußen)) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) der Russischen Föderation.
Inhaltsverzeichnis
1Geographische Lage
2Geschichte
3Religion
4Verkehr
5Einzelnachweise
Geographische Lage
Die Ortsstelle Randenaus liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 20 Kilometer nordöstlich der einstigen Kreisstadt Preußisch Eylau (russischBagrationowsk) bzw. 16 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt Prawdinsk (deutschFriedland (Ostpreußen)).
Geschichte
Verlohrenwalde[1] ist um 1540 zur Zeit des Herzogs Albrecht als Waldland der damaligen St.-Leonhards-Kapelle in Kreuzburg (Ostpr.) (russisch Slawskoje) geschenkt worden.[2] Als diese Kapelle gegen Ende des 16. Jahrhunderts einging, fiel das Waldland an die Kirche Kreuzburg. Dieses nutzten ab 1541 die Bauern von Almenhausen (russisch Kaschtanowo), und 1584 wollten die Kreuzburger es gerne in ein etwa gleichgroßes Gut nahe Kreuzburg tauschen. Diese Tausch gelang nicht, und die Kirche ließ dann dieses teilweise ausgehauene und wüste Waldstück anderweitig besetzen. Damals entstand der passende Ortsname „Verlorenwalde“.[2]
1785 wurde mitgeteilt, dass Verlohrenwalde ein adliges Gut der Kirche Kreuzburg mit sechs Hufen und zwei Feuerstellen bei 18 Einwohnern war. 1790 wurde Georg Hensel als Eigentümer genannt.[2]
1879 hatte das „Rittergut“ Verlohrenwalde 113 Hektar Besitz, davon 60 Hektar Acker, zehn Hektar Wiesen, sieben Hektar Weiden, 33 Hektar Wald, einen Hektar Wasser und zwei Hektar Hof und Wege.[2] Am 21. April 1905 wurde das kleine Gut von Amts wegen in „Randenau“ umbenannt. Damit trug man dem Wunsch des damaligen Besitzers Laudien Rechnung, dessen Ehefrau eine geborene de Rande vom Familienstammgut Randen bei Utrecht in den Niederlanden kam. Im Jahre 1910 zählte Randenau 34 Einwohner.[4]
1920 hieß der Besitzer des inzwischen 123 Hektar großen Guts Oskar Leskien. Er verkaufte Randenau an Familie Klövekorn, Besitzer des benachbarten Guts Klein Haferbeck, der Randenau zu einem Vorwerk von Klein Haferbeck machte.
Am 30. September 1928 verlor der Gutsbezirk Randenau seine Eigenständigkeit und wurde nach Grünbaum (russisch Sokolniki) eingemeindet. Als 1934 Eberhard Klövekorn sein Gut Klein Haferbeck an Erich Teichert verkaufte, behielt er nur noch Randenau. Er blieb dessen Eigentümer bis 1945, auch wenn er 1939 Randenau an Helmut Gorsewski aus Frisching (russisch Porchladnoje) verpachtete.[2]
In Kriegsfolge kam Randenau 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Doch verliert sich sehr bald die Spur des kleinen Ortes, liegt doch keine Nachricht über eine russische Namensgebung bzw. über eine Zugehörigkeit zu einem Dorfsowjet vor. Heute gilt der Ort als untergegangen. Die Ortsstelle gehört zum Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland (Ostpreußen)) in der russischenOblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).
Die kaum noch erkennbare Ortsstelle Randenaus liegt an einer Nebenstraße, die bei der Ortsstelle Perewalowo (Schwönau) von der Regionalstraße 27A-083 (ex A 196, einstige deutsche Reichsstraße 131) abzweigt und über Jerschowo (Blankenau) und Armeiskoje (Ackerau) bis nach Komsomolsk (Löwenhagen) an der 27A-025 (ex R 508) führt.