Ochtinská aragonitová jaskyňa

Ochtinská aragonitová jaskyňa

Lage: Gemeinde Ochtiná
Höhe: 642 m n.m.
Geographische
Lage:
48° 39′ 49,1″ N, 20° 18′ 20,4″ O48.66364420.305653642Koordinaten: 48° 39′ 49,1″ N, 20° 18′ 20,4″ O
Ochtinská aragonitová jaskyňa (Slowakei)
Ochtinská aragonitová jaskyňa (Slowakei)
Geologie: Marmor (Unterdevon) und Ankerit
Entdeckung: 1954
Schauhöhle seit: 1972
Beleuchtung: elektrisch
Gesamtlänge: 300 m
Länge des Schau-
höhlenbereiches:
230 m
Besonderheiten: Aragonitkristallisation an den Höhlenwänden
Website: Die Aragonithöhle von Ochtiná

Die Ochtinská aragonitová jaskyňa (deutsch Ochtinaer Aragonithöhle) befindet sich in der Slowakei, auf dem Gebiet der Gemeinde Ochtiná, am Revúcka vrchovina (deutsch Großrauschenbacher Bergland), zwischen den Bergen Štítnik und Hrádok. Sie wurde zufällig 1954 während der Vortriebsarbeiten an einem geologischen Erkundungsstollen entdeckt.[1] Sie ist weltweit einzigartig. Es sind nur drei ähnliche Höhlen der Öffentlichkeit zugänglich – in Mexiko und Argentinien. Von den 300 Metern Gesamtlänge sind seit 1972 230 Meter zugänglich.

Eine Besonderheit dieser Höhle ist, dass sie nicht durch Strömungsaktivitäten eines Wasserlaufes entstand, sondern durch die Korrosionswirkung des Oberflächenwassers, das durch ein Risssystem im linsenförmigen Karbonatgesteinskörper (Marmor) durchsickerte, der von Phyllitgestein umschlossen ist.[2] Das Karbonatgestein wurde im späten Mesozoikums unter Zutritt gelöster Eisenverbindungen hydrothermal teilweise in Ankerit und Siderit umgewandelt. Das Sickerwasser ließ diese Eisenminerale verwittern und wandelte sie dabei in Ocker um.[3] Der kristalline Aufwuchs von Eisenmineralen ist an den Höhlenwänden sichtbar.

Die Höhle besteht aus 10 kleinen Räumen. Die Milchstraße wird für den schönsten Saal der Höhle gehalten. Sie wurde nach einem langen Riss in der Decke, der mit vielen kleinen „Aragonitensternchen“ bezogen ist, benannt. Die Vielfalt an Formen der Aragonitkristalle und Sinterformen (wie z. B. Nadel-, Spiral- und Nierenformen) kann man auch in anderen Räumen, wie z. B. im Tiefen Dom, Sternensaal, Ovalgang und Zaubergang, bewundern.

  • Kristallwachstum an der Höhlenwand

Literatur

  • Pavel Bella, Kensaku Urata: Podsedimentové korózne tvary skalného georeliéfu v Ochtinskej Aragonitovej jaskyni. In: Aragonit Nr. 7 (2002), S. 8–11 (Digitalisat, siehe auch Heft 7)
  • Peter Holúbek (Red.): Slovenský kras. (= Acta Carsologica Slovaca XLII), Tagungsband des Slowakischen Museums für Naturschutz und Höhlenforschung und der Slowakischen Höhlenverwaltung in Liptovský Mikuláš; veröffentlicht anlässlich des 50. Jahrestages der Entdeckung der Aragonithöhle von Ochtiná, Liptovský Mikuláš 2004, ISBN 80-88924-34-0 (Digitalisat)[4]
Commons: Ochtina Aragonite Cave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website slowakischer Höhlen

Einzelnachweise

  1. Ochtinaer Aragonithöhle. Košice Region Tourism, auf www.unesconadosah.sk (deutsch, englisch, polnisch, slowakisch, ungarisch).
  2. Slowakische Höhlenverwaltung: Ochtinská aragonitová jaskyňa. Abschnitt Prírodné pomery, auf www.ssj.sk (slowakisch).
  3. Anonymus: Ochtinská aragonitová jaskyňa. Eintrag bei Minerály a horniny Slovenska, auf www.mineraly.sk (slowakisch).
  4. NK ČR: bibliographischer Nachweis.
UNESCO-Welterbe Höhlen im Aggteleker und Slowakischen Karst

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