Lorze
Lorze | ||||||
Verlauf der Lorze | ||||||
Daten | ||||||
Gewässerkennzahl | CH: 676 | |||||
Lage | Schweizer Mittelland Schweiz Schweiz
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Flusssystem | Rhein | |||||
Abfluss über | Reuss → Aare → Rhein → Nordsee | |||||
Quelle | Ausfluss aus dem Ägerisee bei Unterägeri 47° 8′ 13″ N, 8° 35′ 20″ O47.1378.58895724 | |||||
Quellhöhe | 724 m ü. M.[1] | |||||
Mündung | bei Obfelden in die Reuss47.248068.4108387Koordinaten: 47° 14′ 53″ N, 8° 24′ 39″ O; CH1903: 673596 / 233472 47° 14′ 53″ N, 8° 24′ 39″ O47.248068.4108387 | |||||
Mündungshöhe | 387 m ü. M.[1] | |||||
Höhenunterschied | 337 m | |||||
Sohlgefälle | 12 ‰ | |||||
Länge | 27 km[1] | |||||
31 km[2] (mit Seeanteil) | ||||||
Einzugsgebiet | 298,88 km²[3] | |||||
Abfluss am Pegel Frauenthal[4] AEo: 262 km² Lage: 4,5 km oberhalb der Mündung | NNQ (1947) MNQ 1935–2016 MQ 1935–2016 Mq 1935–2016 MHQ 1935–2016 HHQ (2007) | 650 l/s 3,13 m³/s 7,41 m³/s 28,3 l/(s km²) 10,8 m³/s 38,3 m³/s | ||||
Linke Nebenflüsse | Hüribach, Rigiaa, Erlibach | |||||
Rechte Nebenflüsse | Haselbach | |||||
Durchflossene Seen | Zugersee | |||||
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Lorze in Zug | ||||||
Der Kanton Zug und seine Gewässer |
Die Lorze ist mit einer mittleren Wasserführung von etwas über 7 m3/s der Hauptfluss des Kantons Zug in der Schweiz.
Name
Die Lorze wird 1287 erstmals schriftlich erwähnt („in dem Wasser der Lornzon“). Der Name geht auf das keltische Laurantia zurück, welcher mit „Geröll und Geschiebe führender Fluss“ übersetzt werden kann.[5]
Geographie
Verlauf
Die Lorze entspringt dem Ägerisee und fliesst zunächst in nördlicher, dann in westlicher Richtung durch das Lorzentobel, eine tief eingeschnittene, von der Lorzentobelbrücke überspannte Schlucht, und passiert dort die Höllgrotten. Das Tal liegt in der Region «Glaziallandschaft Lorze – Sihl mit Höhronenkette und Schwantenau», die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist.
Am Ausgang des Lorzentobels bei Baar wendet sich der Fluss nach Süden und mündet westlich von Zug in den Zugersee. Der westliche Seeabschnitt ist ebenfalls ein BLN-Landschaftsschutzgebiet.
Beim Villette-Park in Cham verlässt der Fluss den See aus und fliesst in nordwestlicher Richtung durch Lindencham und Hagendorn und das Gebiet des Klosters Frauenthal. Die Naturlandschaft beim Kloster ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Und auch der letzte, vier Kilometer lange Flussabschnitt bis zur Mündung in die Reuss bei Obfelden ist eine besonders wertvolle Naturlandschaft, die sowohl im Bundesinventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung als auch im BLN aufgeführt ist und ausserdem als «Smaragdgebiet» eine internationale Bedeutung für die Biodiversität hat. Das Ufergebiet an Lorze und Reuss ist ebenfalls als Auenlandschaft von nationaler Bedeutung klassiert.[6]
Die Länge der Lorze beträgt zwischen Ägeriseeausfluss und Zugersee rund 17 Kilometer, zwischen Zugerseeausfluss und Einmündung in die Reuss rund 10 Kilometer.
- Mündung der Lorze in den Zugersee am Brüggli in Zug
- Nach dem Austritt aus dem Zugersee in Cham
- Lorzenmündung bei Obfelden, rechts die Reuss
Verlegung
Im Zuge des Baus der Autobahn A14 (ursprünglich A4a) wurde die Lorze, die auf dem geplanten Autobahnteilstück lag, zwischen Blickensdorf und dem Zugersee verlegt. Auf einer Länge von 3,8 Kilometern wurde ein neues Flussbett ausgehoben und die Flussmündung näher an die Stadt Zug gelegt. Dadurch wurde die Durchmischung des Zugersees verbessert, da Zufluss und Abfluss nun weiter auseinander liegen. Des Weiteren verhindert das höhere Transportvolumen der Neuen Lorze seither Überschwemmungen, die früher in der Lorzenebene für grosse Schäden sorgten. Die 180'000 Kubikmeter Aushub, die, bestehend aus feinem Sand, sich nicht zum Strassenbau eigneten, wurden zum Bau der Lorzeninsel im Zugersee verwendet, die als Vogelschutzreservat dient. Das 1976 fertiggestellte Projekt kostete 30 Millionen Franken.
Einzugsgebiet
Das 298,88 km2 grosse Einzugsgebiet der Lorze liegt im Schweizer Mittelland und wird durch sie über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 26,0 % aus bestockter Fläche, zu 43,4 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 13,2 % aus Siedlungsfläche und zu 17,3 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 649,7 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 307 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1774 m ü. M.[7]
Zuflüsse
Grössere Zuflüsse sind der Hüribach, die Rigiaa, der Erlibach und der Haselbach.
Zuflüsse der Lorze ab 5 km Länge
Name | GKZ | Lage | Länge in km | EZG in km² | MQ in m³/s | Mündung Koordinaten | Mündungshöhe in m | Bemerkungen |
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Trombach | CH001013 | links0 | 002,4000 | 0002,9200 | 47.102798.63569 bei Morgarten, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Forbach | CH330375 | links0 | 000,6000 | 0001,8000 | 47.103018.63056 bei Forbach, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Neselenbach | CH330374 | links0 | 001,1000 | 0001,1600 | 47.105138.62977 bei Neselen, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Regenmattlibach | CH330373 | links0 | 000,9000 | 47.106958.62527 bei Neselen, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | ||
Chällermattbach | CH330260 | links0 | 001,1000 | 47.109728.62466 bei Chällermatt, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | ||
Nasbach | CH001014 | links0 | 001,7000 | 0000,9600 | 47.112238.62529 bei Naas, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Bietenbergrusen | CH001012 | rechts | 002,0000 | 0000,9700 | 47.116738.64001 bei Eierhals, Oberägeri | 724,100000 | Alternativname: Eierhalsbach Mündet in den Ägerisee | |
Rorbach | CH330028 | links0 | 000,9000 | 47.121538.60154 bei Bergmatt, Unterägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | ||
Sulzmattbach | CH001011 | rechts | 002,3000 | 0000,7900 | 47.127398.63051 bei Sulzmatt, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Hüribach | CH000753 | links0 | 008,8000 | 0012,6100 | 0000,4800 | 47.127148.59779 bei Chilchbüel, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee |
Dorfbach Oberägeri | CH001010 | rechts | 005,6000 | 0006,3900 | 0000,2500 | 47.133578.60965 beim Ägeribad, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee |
Mitteldorfbach | CH001009 | rechts | 002,1000 | 0001,7600 | 47.134738.60743 bei Fischmatt, Oberägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Lutisbach | CH330163 | rechts | 002,4000 | 0000,9800 | 47.136338.5984 bei Mittenägeri, Unterägeri | 724,100000 | Mündet in den Ägerisee | |
Unterägeribach | CH001018 | links0 | 003,5000 | 0002,0100 | 47.136868.58965 bei Birkenwäldli, Unterägeri | 724,100000 | Alternativname: Nübächli Mündet in den Ägerisee | |
Bödlibach | CH003021 | rechts | 000,6000 | 47.137738.5768 bei Dorf, Unterägeri | 723,200000 | |||
Helgenhüslibach | CH330202 | links0 | 000,6000 | 47.13798.57546 bei Zimel, Unterägeri | 723,100000 | |||
Sagenmattlibach | CH330212 | links0 | 000,5000 | 47.143648.56818 bei Windegg, Unterägeri | 704,100000 | |||
Rämselbach | CH003021 | links0 | 005,6000 | 0008,2500 | 0000,2400 | 47.145038.5666 bei Mülischändi, Unterägeri | 698,800000 | |
Teuftännlibach | CH001005 | rechts | 003,2000 | 0001,9700 | 47.147838.56482 bei Neuägeri, Unterägeri | 693,500000 | ||
Stepbach | CH330124 | links0 | 001,7000 | 0001,1600 | 47.152068.56231 bei Neuägeri, Unterägeri | 686,600000 | ||
Rüselibach | CH330172 | rechts | 001,3000 | 0001,2200 | 47.153538.56368 bei Neuägeri, Unterägeri | 683,100000 | ||
Wolfbach | CH330130 | links0 | 001,8000 | 0000,9800 | 47.154958.56026 bei Schmidtli, Baar | 677,800000 | ||
Brügglitobelbach | CH330219 | rechts | 000,5000 | 0000,5100 | 47.164328.55997 bei Risi, Menzingen | 616,100000 | ||
Schwarzenbach | CH001004 | links0 | 003,4000 | 0002,2600 | 47.178628.55632 im Lorzentobel, Baar | 544,500000 | ||
Höllbach | CH003013 | rechts | 008,4000 | 0008,2500 | 0000,2600 | 47.192428.55871 nach den Höllgrotten, Neuheim | 494,300000 | Alternativname: Edlibach |
Baarburgbach | CH330181 | rechts | 000,7000 | 0001,3300 | 47.197238.55662 bei Baarburg, Neuheim | 479,600000 | ||
Littibach | CH001001 | rechts | 006,2000 | 0008,9600 | 0000,2000 | 47.203928.53246 bei Deinikon, Baar | 442,700000 | |
Mülibach | CH330144 | links0 | 001,5000 | 47.201158.5198 bei Müligass, Baar | 434,500000 | |||
Alte Lorze Abfluss | CH330047 | rechts | 003,5000 | 0001,7900 | 47.175598.49646 beim Auweiher, Baar | 426,500000 | Mit dem Bau der Autobahn erhielt die neue Lorze 1976 ein anderes Flussbett | |
Alte Lorze | CH330047 | rechts | 003,5000 | 0001,7900 | 47.175598.49646 bei Chollermüli, Stadt Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Mänibach | CH000749 | links0 | 001,8000 | 0004,0000 | 47.160968.51222 bei Mänibach, Stadt Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Fridbach | CH330110 | links0 | 002,0000 | 0001,0700 | 47.156758.50992 bei Fridbach, Stadt Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Brunnenbach | CH330103 | links0 | 002,6000 | 0002,2600 | 47.150028.50685 bei Bad, Oberwil b. Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Mülibach Oberwil | CH001020 | links0 | 003,0000 | 0002,0700 | 47.146798.50513 bei Mülimatt, Oberwil b. Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Trubikerbach | CH330066 | links0 | 002,1000 | 0000,7100 | 47.139248.5042 bei Trubikon, Oberwil b. Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Murpflibach | CH330066 | links0 | 000,7000 | 0002,3700 | 47.130978.50048 bei Murpfli, Oberwil b. Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Tilibächli | CH330057 | links0 | 001,4000 | 0002,3700 | 47.116628.49935 bei Tilibächli, Walchwil | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Lotenbach | CH001021 | links0 | 007,1000 | 0004,3500 | 47.114478.49994 bei Lotenbach, Walchwil | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Sagenbach | CH012392 | links0 | 001,7000 | 0000,8600 | 47.103218.50902 bei Büel, Walchwil | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Dorfbach | CH012399 | links0 | 001,7000 | 0000,5600 | 47.099618.51247 in Walchwil | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Seckibach | CH012394 | links0 | 002,1000 | 0001,8100 | 47.09648.51551 bei Secki, Walchwil | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Rufibach | CH001022 | links0 | 004,5000 | 0004,4700 | 0000,1900 | 47.089738.52179 bei Altensee, Walchwil | 413,700000 | Grenzfluss zwischen den Kantonen Zug und Schwyz Mündet in den Zugersee |
Chlausenbach | SZ241645 | links0 | 001,7000 | 0000,5100 | 47.084278.52294 bei Chlausenegg, Arth | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Rigiaa | CH000742 | links0 | 010,9000 | 0017,9100 | 0000,7800 | 47.069098.52514 beim Aazopf, Arth | 413,700000 | Mündet in den Zugersee |
Trebbach | CH001025 | links0 | 002,7000 | 0000,7400 | 47.062028.51552 bei Turm, Arth | 413,700000 | Alternativname: Trehbach Mündet in den Zugersee | |
Witeschrandbach | SZ241656 | links0 | 001,9000 | 0000,9700 | 47.067368.50995 bei Nasegg, Arth | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Fischchrattenbach | CH001026 | links0 | 002,3000 | 0001,3500 | 47.079128.48715 beim Fischratten, Immensee | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Ghürschbach | CH001027 | links0 | 003,6000 | 0002,0900 | 47.081998.48359 bei Ghürsch, Immensee | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Lauibach | SZ241661 | links0 | 001,2000 | 0004,8300 | 47.085928.47753 bei Spitzlermatt, Immensee | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Erlibach | CH001028 | links0 | 006,3000 | 0015,4700 | 0000,3600 | 47.118888.4676 zwischen Meierskappel und Risch | 413,700000 | Alternativname: Aabach Mündet in den Zugersee |
Dersbach | CH001965 | links0 | 002,6000 | 0001,6400 | 47.16758.45602 bei Hünenberg | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Dorfbach Steinhausen | CH330050 | rechts | 003,7000 | 0007,7100 | 47.181758.4763 zwischen Cham und Stadt Zug | 413,700000 | Mündet in den Zugersee | |
Tobelbach | CH330387 | rechts | 003,2000 | 0004,2300 | 0000,0800 | 47.203128.43456 bei Hagendorn, Cham | 394,900000 | |
Hatwilerbächli | CH012281 | rechts | 002,3000 | 0001,5900 | 47.22338.42167 bei Bützen, Hünenberg | 389,200000 | Grenzfluss zwischen den Kantonen Zug und Zürich | |
Haselbach | CH000677 | rechts | 010,8000 | 0019,4200 | 0000,3900 | 47.23338.41699 bei Maschwanden | 387,400000 | |
Binnenkanal | CH001000 | links0 | 009,5000 | 0009,1100 | 0000,2000 | 47.242728.41461 beim Rüssspitz, Hünenberg | 386,900000 | |
Lorze[Z 2] | 031,0000 | 0298,8800 | 0007,4100 | beim Reussspitz, Obfelden | 386,500000 | Mündet in die Reuss |
Anmerkungen zur Tabelle
- ↑ Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch) und GIS Kanton Zug (ZugMap.ch)
- ↑ Die Daten der Lorze zum Vergleich
Hydrologie
Am Pegel Frauenthal wurde über einen Zeitraum von 82 Jahren (1935–2016) die durchschnittliche Abflussmenge der Lorze berechnet.[8]
Daten aus den Werten der Jahre 1935–2016 berechnet
Hochwasserereignisse
Bereits im Mittelalter kam es an der Lorze von Zeit zu Zeit zu schweren Überschwemmungen, sodass im Jahr 1591/92 der Unterlauf der Lorze teilweise abgesenkt und somit eine Reduzierung des Seespiegels um zunächst 1,9 m erreicht wurde. Doch auch danach kam es noch gelegentlich zu Hochwasserereignissen, so etwa in den Jahren 1750, 1846, 1861 und 1880.
Am frühen Morgen des 16. Juni 1910 wurde die Feuerwehr alarmiert, weil die Lorze in Baar über die Ufer zu treten drohte. Bei Schlüsseli, Klingen und Jöcherlesteg, mussten Stallungen evakuiert werden, die Strasse zu Hölle wurde weggespült und durch Littibach und Lorze wurde ein Teil der Gemeinde überschwemmt. Am Morgen dann, bei fortdauernden Regenfällen, innert 24 Stunden fielen 198 mm Niederschlag, kam aus Unterägeri die schlechte Nachricht, dass man das Wehr öffnen müsse, um zu verhindern, dass es am Ägerisee zu Überflutungen kommt. Oberhalb der Bahnstrecke nach Zürich kam es gegen 8:00 Uhr auf etwa 50 m Länge zu einem Dammbruch. Die Felder wurden überschwemmt, das Flutwasser ergoss sich in den Letzibach, der so seine frühere Rolle als Arm der Lorze wieder annahm.
Schlimmer als 1910 kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1934. Vier Brücken über die Lorze, die an diesen Tagen bis zu 100 m3 Wasser pro Sekunde führte, wurden von dieser mitgerissen. Unterhalb der Delnikoner Brücke kam es zu zwei Dammbrüchen, und das Wasser strömte ungehemmt in Richtung Cham. Strassen- und Eisenbahnverbindung zwischen Cham und Zug waren unterbrochen. Innerhalb von 12 Stunden waren 191 l/m2 gefallen. Über 480 ha Ackerfläche wurden überschwemmt.
Im Rahmen des Baus der Autostrasse A 14 kam es in den 1970er Jahren dann zur Verlegung der Lorze nach Osten (Neue Lorze).[9]
Wasserkraft
An drei Stellen wird die Lorze zwischen Zugersee und Einmündung in die Reuss zur Wasserkraftgewinnung gestaut: beim Wasserkraftwerk Untermühle in Cham, beim Wasserkraftwerk Hagendorn in Cham und beim Wasserkraftwerk Frauental in Frauental. Vor allem in Baar wurde im 19. Jahrhundert die Wasserkraft der Lorze für die aufblühende Textilindustrie ausgenutzt.
Brücken
Auf ihrem Weg wird die Lorze von über 100 Brücken überspannt: rund 60 Brücken zwischen dem Ägerisee und dem Zugersee und 40 Übergänge vom Zugerseeausfluss in Cham bis zur Mündung bei Obfelden in die Reuss.
Vier denkmalgeschützte Brücken überqueren den Fluss: die Eisenbogenbrücke Birkenwäldli (gebaut 1908) am Ausfluss des Ägerisees in Unterägeri, der Steinbogenviadukt Lorzentobelbrücke (gebaut 1907–1910), die gedeckte Holzbrücke Lorzentobel (gebaut 1759) und die Steinbogenbrücke in Maschwanden/Hünenberg (gebaut 1810–1830).
Siehe auch: Liste der Brücken über die Alte Lorze (weitere 14 Übergänge)
Weblinks
- Industriepfad Lorze
- Renato Morosoli: Lorze. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Lorze, auf schweizerfluss.ch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2018; abgerufen am 30. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).
- ↑ Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km2. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2018; abgerufen am 30. August 2017.
- ↑ Messstation Frauenthal 1935–2016 (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyte, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 323, „Lorze“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Naturschutzgebiet Ober Schachen-Rüssspitz im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung.
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Lorze
- ↑ Hydrodaten Lorze – Frauenthal
- ↑ Werner Spiellmann: Zuger Gewässer. Eigenverlag, 1997, Die Lorze, S. 18–20.