Lornsen-Kette

Die Lornsen-Kette (ebenso geläufig: Lornsenkette), benannt nach Uwe Jens Lornsen, ist die höchste Auszeichnung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes.

Geschichte und Bedeutung

Sie wurde im Dezember 1952 vom Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes als jährlich zu verleihende Auszeichnung für Männer und Frauen gestiftet, „die sich“, so hieß es im Wortlaut, „um das deutsche Volkstum unseres Landes und den schleswig-holsteinischen Gedanken verdient gemacht haben.“[1] Tatsächlich wurde die Lornsen-Kette in unregelmäßigem Turnus verliehen, erstmals am 7. Juni 1953.[2] Auch wurde mit dem Wandel der politischen Ausrichtung des Heimatbundes der Stiftungszweck umformuliert zur Auszeichnung von Einzelpersonen, „die sich um die Förderung der Kultur in Schleswig-Holstein besonders verdient gemacht haben.“[3] Die Lornsen-Kette gilt als „eine der höchsten kulturellen Würdigungen Schleswig-Holsteins.“[3]

Preisträger

Harry Schmidt (1963)
  • 1953 Volquart Pauls, Historiker
  • 1953 Johannes Schmidt-Wodder, Politiker
  • 1955 Eduard Edert, Politiker und Schriftsteller
  • 1955 Nicolaus Bachmann, Maler und Bildhauer
  • 1955 Friedrich Ernst Peters, Schriftsteller
  • 1958 Hermann Claudius, Lyriker und Erzähler
  • 1960 Ernst Kracht, Politiker
  • 1960 Jens Nydahl, Politiker
  • 1962 Rudolf Muuß, Pastor, Politiker und Heimatforscher[4]
  • 1963 Harry Schmidt, Kunsthistoriker
  • 1963 Hans Ehrke, Schriftsteller und Dramaturg[5]
  • 1963 Heinrich Clasen, Jurist[4]
  • 1966 Walther Emeis, Naturforscher
  • 1967 Walter Alnor, Politiker[6]
  • 1968 Ivo Braak, Lehrer und Autor
  • 1969 Alexander Scharff, Historiker[7]
  • 1970 Hans Heitmann, Lehrer und Schriftsteller
  • 1971 Alfred Kamphausen, Kunsthistoriker und Museumsdirektor[8]
  • 1973 Paul Selk, Pädagoge und Volkskundler[9]
  • 1974 Christian Degn, Historiker
  • 1979 Hans Schmidt-Gorsblock, Heimatdichter und Landwirt[10]
  • 1997 Reimer Bull, Pädagoge und niederdeutscher Autor[11]
  • 1997 Irmgard Harder, Schauspielerin, Schriftstellerin und Hörfunksprecherin
  • 1998 Manfred Jessen-Klingenberg, Historiker und Lehrer
  • 2003 Stephan Richter, Journalist[3]
  • 2004 Karl-Heinz Groth, Autor und Pädagoge
  • 2006 Hans-Heinrich Hatlapa, Unternehmer und Naturschützer[12]

Literatur

  • Träger der Lornsen-Kette. In: 20 Jahre Schleswig-Holsteinischer Heimatbund. Wachholtz, Neumünster 1968, S. 144.
  • Knud Andresen: Schleswig-Holsteins Identitäten. Die Geschichtspolitik des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (1947–2005) (= Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins Band 115). Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 3-529-02215-2, S. 124–125
  • Hauke Grella: 100 Jahre deutsche Minderheit. 100 Jahre, 100 Gegenstände, 100 Geschichten. Teil 35: Kette als Auszeichnung. In: Der Nordschleswiger. 15. September 2019 (nordschleswiger.dk [abgerufen am 10. Mai 2020]). 
  • Lornsenkette („Kette mit Medaille“) im Bestand des Sylter Heimatmuseums Söl'ring Foriining Sylter Verein e.V., Museen Nord, abgerufen am 20. September 2017.

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Bundestätigkeit 1953, zit. n. Knud Andresen: Schleswig-Holsteins Identitäten. Die Geschichtspolitik des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (1947-2005). Wachholtz, Neumünster 2010, S. 124–125.
  2. Wilhelm Jürgensen: Die weitere Entwicklung bis zur Gegenwart. In: 20 Jahre Schleswig-Holsteinischer Heimatbund. Wachholtz, Neumünster 1968, S. 72.
  3. a b c Stephan Richter ausgezeichnet. Website des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, 14. Oktober 2003, abgerufen am 6. Juli 2017.
  4. a b Träger der Lornsen-Kette In: 20 Jahre Schleswig-Holsteinischer Heimatbund. Wachholtz, Neumünster 1968, S. 144.
  5. Georg H. Schlatter Binswanger: Ehrke, Hans (Willi Walter). In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Konrad Feilchenfeldt, Band 7, S. 1952.
  6. Dr. Walter Alnor †. In: Schleswig-Holstein, 1973, S. 24.
  7. Lornsen-Kette fur Prof. Scharff. In: Quickborn. Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur 59, 1969, Heft 4, S. 47.
  8. Christine Kratzke: kamphausen. kunstgeschichte.uni-kiel.de, Anm. 18, abgerufen am 6. Juli 2017.
  9. https://selk-harder-stiftung.de/shs/paul-selk.html Paul Selk, Webseite der Selk-Harder-Stiftung, abgerufen am 16. August 2023
  10. Originals vom 15. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weber-museum.de weber-museum.de, Anm. 114, abgerufen am 6. Juli 2017.
  11. Plattdeutsch-Autor Reimer Bull ist tot. shz.de, 7. September 2012, abgerufen am 19. September 2017.
  12. Eekholt verlor seinen Visionär. Holsteinischer Courier, 6. März 2009, abgerufen am 20. September 2017.