Lippija Tower

Lippija Tower

Der Lippija Tower (maltesisch Torri ta’ Lippija) ist ein ehemaliger Wachturm in der Gemeinde Mġarr auf der maltesischen Hauptinsel Malta. Er wurde 1637 wahrscheinlich als erster der Lascaris Towers errichtet. Das Gebäude steht als Grade-1-Bauwerk unter Denkmalschutz und ist im National Inventory of Cultural Property of the Maltese Islands unter der Nummer 58 verzeichnet.

Geschichte

Der Turm wurde 1637 unter der Herrschaft des Großmeisters Jean de Lascaris erbaut.[1] In den Jahren zwischen 1636 und 1657 wurden unter der Herrschaft de Lascaris insgesamt neun dieser Türme gebaut. Im Unterschied zu den Türmen, die zwischen 1609 und 1620 unter dem Großmeister Alof de Wignacourt errichtet wurden, waren die Lascaris-Türme kleiner und benötigten keine so zahlreiche Besatzung. Die Ressourcen des Ordens ließen die Bemannung einer größeren Anzahl großer Türme nicht mehr zu. Daher ging man unter der Herrschaft von de Lascaris zum Bau kleinerer Türme über.[2]

Der Lippija Tower war Teil einer Kette von Wachtürmen, die sich an den Küsten der Inseln Malta, Gozo und Comino entlangzogen. Ihre Aufgabe war es, die Küste zu überwachen und bei Annäherung feindlicher Schiffe Warnungen durch Kanonenschüsse oder Leuchtfeuer abzugeben.[2]

Beschreibung

Der Turm steht im Nordwesten der Insel Malta auf einer Klippe der Wardija Ridge und überblickt die Ġnejna Bay. Er befindet sich auf einer Höhe von 80 Metern über dem Meeresspiegel. Von hier aus besteht eine Sichtverbindung zu den beiden benachbarten Türmen, dem Għajn Tuffieħa Tower und dem Nadur Tower.[1]

Wie nahezu alle Lascaris-Türme erhebt er sich auf einer Grundfläche von 6 m × 6 m und hat eine Höhe von etwa 11 m in zwei Geschossen. Außen ist das Mauerwerk des Untergeschosses angeschrägt, das Dach wird von einer Brüstung geschützt. Das Innere besteht aus zwei übereinanderliegenden durchgehenden Räumen. Ein Zugang war nur durch das Obergeschoss möglich, das man entweder durch eine hölzerne Leiter oder eine Strickleiter (italienisch scala di corda) erreichte.[1]

Literatur

  • Alison Hoppen: The Fortification of Malta by the Order of St. John. Scottish Academic Press, Edinburgh 1979, ISBN 1-870579-38-0.
  • Quentin Hughes: Malta. A guide to the fortifications. Said International, Valletta 1993, ISBN 99909-43-07-9.
  • Stephen C. Spiteri: Fortresses of the Cross. Hospitaller Military Architecture (1136–1798). Heritage Interpretation Services, Malta 1994, ISBN 99909-965-3-9.
  • Stephen C. Spiteri: Fortresses of the Knights. Book Distributors, Malta 2001, ISBN 99909-72-07-9.

Einzelnachweise

  1. a b c Torri ta’ Lippija / Lippija Tower. (PDF; 356 kB) In: National Inventory of the Cultural Property of the Maltese Islands. Sovrintendenza tal-Patrimonju Kulturale, 30. März 2012, abgerufen am 30. Juni 2020 (englisch). 
  2. a b Quentin Hughes: Malta. A guide to the fortifications, S. 95ff
Befestigungstürme auf Malta

Frühe Bauwerke: Qrendi Tower | Torri Mamo | Gauci Tower | Captain’s Tower | St Martin’s Tower | Santa Cecilia Tower

Wignacourt Towers: St Paul’s Bay Tower | St Thomas Tower | St Lucian Tower | Marsalforn Tower | St Mary’s Tower | Santa Maria delle Grazie Tower

Lascaris Towers: Lippija Tower | Għajn Tuffieħa Tower | Blat Mogħża Tower | Nadur Tower | Qawra Tower | St George’s Tower | Wied Iż-Żurrieq Tower | Xlendi Tower | Dwejra Tower | St Agatha’s Tower

De Redin Towers: Għajn Ħadid Tower | Għallis Tower | St Mark’s Tower | Madliena Tower | St Julian’s Tower | Ahrax (White) Tower | Bengħisa Tower | Triq il-Wiesgħa Tower | Xrobb l-Għaġin Tower | Delimara Tower | Żonqor Tower | Ħamrija Tower | Wardija Tower

Spätere Türme: Mġarr ix-Xini Tower | San Blas Tower

35.92233814.346052Koordinaten: 35° 55′ 20,4″ N, 14° 20′ 45,8″ O