Lemmini | ||||||||||||
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![]() Berglemming (Lemmus lemmus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lemmini | ||||||||||||
J. E. Gray, 1825 |
Die Lemmini sind eine Tribus (Gattungsgruppe) der Säugetiere aus der Unterfamilie der Wühlmäuse (Arvicolinae). Sie umfasst die vier Gattungen mit insgesamt neun Arten.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten sind kleine bis große Wühlmäuse mit kurzem Schwanz. Morphologisch lässt sich das Taxon vor allem anhand der Zähne von den anderen Wühlmäusen abgrenzen.[1]
Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet umfasst die nördliche Holarktis. Nur eine Art, der Südliche Moorlemming, bewohnt die gemäßigte Zone, alle anderen Arten sind auf die arktische Region beschränkt. Die Arten bewohnen überwiegend feuchte Habitate wie feuchte Tundren und Nadelwälder, Sümpfe und Hochmoore. Den Winter verbringen die Tiere aktiv unter der Schneedecke, sie halten keinen Winterschlaf.
Systematik
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Die Tribus Lemmini ist sowohl biochemisch als auch molekulargenetisch gut als Monophylum abgrenzbar und repräsentiert wahrscheinlich einen frühen Zweig der Wühlmäuse.[1][2] Die Lemmini umfassen nach heutiger Sicht die vier Gattungen.[3]
- Echte Lemminge (Lemmus)[4]
- Berglemming (Lemmus lemmus)
- Sibirischer Lemming (Lemmus sibiricus)
- Brauner Lemming (Lemmus trimucronatus)
- Bering-Lemming (Lemmus nigripes)
- Amurlemming (Lemmus amurensis)
- Ognev-Lemming (Lemmus paulus)
- Myopus
- Waldlemming (Myopus schisticolor)
- Mictomys
- Nördlicher Moorlemming (Mictomys borealis)
- Synaptomys
- Südlicher Moorlemming (Synaptomys cooperi)
Nördlicher- und Südlicher Moorlemming wurde bis 2023 in eine gemeinsame Gattung gestellt, die Moorlemminge (Synaptomys). Da der Nördliche Moorlemming aber die Schwestergruppe der Echten Lemminge (Lemmus), ist wurde er in die monotypische Gattung Mictomys verschoben, so dass die Gattung Synaptomys ebenfalls nur noch eine Art enthält.[3]
Die verwandtschaftlichen Beziehungen zeigt das folgende Kladogramm:[3]
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Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stéphane Aulagnier, Patrick Haffner, Anthony J. Mitchell-Jones, François Moutou, Jan Zima: Die Säugetiere Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Der Bestimmungsführer. Haupt, Bern u. a. 2009, ISBN 978-3-258-07506-8, S. 192–193.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Jean Chaline, Jean-Daniel Graf: Phylogeny of the Arvicolidae (Rodentia): Biochemical and Paleontological Evidence. In: Journal of Mammalogy. Bd. 69, Heft 1, 1988, S. 22–33.
- ↑ Elena V. Buzan, Boris Krystufek, Bernd Hänfling, William F. Hutchinson: Mitochondrial phylogeny of Arvicolinae using comprehensive taxonomic sampling yields new insights. In: Biological Journal of the Linnean Society. Bd. 94, Nr. 4, 2008, ISSN 0024-4066, S. 825–835, doi:10.1111/j.1095-8312.2008.01024.x.
- ↑ a b c Andrew G Hope, Kaitlyn M. Headlee, Zachary H. Olson, Ben J. Wiens: Systematics, biogeography and phylogenomics of northern bog lemmings (Cricetidae), cold-temperate rodents of conservation concern under global change. Systematics and Biodiversity, August 2023, DOI: 10.1080/14772000.2023.2237050
- ↑ Amy Chernasky u. a.: All the Mammals of the World. Lynx Edicions, Juni 2023, ISBN 978-84-16728-66-4. S. 220.