Lemma von Nakayama

Das Lemma von Nakayama, benannt nach dem japanischen Mathematiker Tadashi Nakayama, ist der folgende Satz der kommutativen Algebra[1]:

Es sei M {\displaystyle M} ein endlich erzeugter nichttrivialer R {\displaystyle R} -Modul und a {\displaystyle {\mathfrak {a}}} ein Ideal, das im Jacobson-Radikal von R {\displaystyle R} liegt. Dann ist a M M {\displaystyle {\mathfrak {a}}M\neq M} .

Beweis

Wir nehmen a M = M {\displaystyle {\mathfrak {a}}M=M} an. Es sei { u 1 , , u n } {\displaystyle \{u_{1},\ldots ,u_{n}\}} ein minimales Erzeugendensystem von M {\displaystyle M} . Da M {\displaystyle M} nichttrivial ist, folgt n 1 {\displaystyle n\geq 1} und u n 0 {\displaystyle u_{n}\not =0} .

Da nach Annahme u n a M {\displaystyle u_{n}\in {\mathfrak {a}}M} , gäbe es dann eine Gleichung der Form u n = i = 1 n a i u i {\displaystyle u_{n}=\sum _{i=1}^{n}a_{i}u_{i}} mit a i a {\displaystyle a_{i}\in {\mathfrak {a}}} , also ( 1 a n ) u n = i = 1 n 1 a i u i {\displaystyle (1-a_{n})u_{n}=\sum _{i=1}^{n-1}a_{i}u_{i}} .

Da a n {\displaystyle a_{n}} im Jacobson-Radikal liegt, ist der Faktor 1 a n {\displaystyle 1-a_{n}} eine Einheit. Das Erzeugendensystem ist also nicht minimal und damit die Annahme widerlegt.

Folgerungen

  • Ist M {\displaystyle M} ein endlich erzeugter R {\displaystyle R} -Modul, N {\displaystyle N} ein Untermodul und a J ( R ) {\displaystyle {\mathfrak {a}}\subset J(R)} ein Ideal, so gilt
M = a M + N     M = N {\displaystyle M={\mathfrak {a}}M+N\ \Rightarrow \ M=N} .

Diese Folgerung, die zu obigem Lemma äquivalent ist und daher auch als Lemma von Nakayama bezeichnet wird[2], kann man zum Heben von Basen verwenden:

  • Es seien R {\displaystyle R} ein lokaler Ring, m {\displaystyle {\mathfrak {m}}} sein maximales Ideal und κ := R / m {\displaystyle \kappa :=R/{\mathfrak {m}}} der Restklassenkörper.
Sind dann x 1 , , x n {\displaystyle x_{1},\ldots ,x_{n}} Urbilder einer Basis des κ {\displaystyle \kappa } -Vektorraums M / m M {\displaystyle M/{\mathfrak {m}}M} , so erzeugen die x i {\displaystyle x_{i}} den Modul M {\displaystyle M} .

Einzelnachweise

  1. Louis H. Rowen: Ring Theory. Band 1. Academic Press Inc., Boston u. a. 1988, ISBN 0-125-99841-4 (Pure and Applied Mathematics 127), Satz 2.5.24
  2. Ernst Kunz: Einführung in die kommutative Algebra und algebraische Geometrie. Vieweg, Braunschweig u. a. 1980, ISBN 3-528-07246-6, Lemma IV.2.2