WikiMini

Landesgartenschau Bad Gandersheim 2023

Landesgartenschau Bad Gandersheim 2023
Ort Bad Gandersheim, Niedersachsen
Eröffnung 14. April 2023
Eröffnet von Stephan Weil[1]
Abschluss 15. Oktober 2023
Fläche 40 ha
Besucher 385.000[2]
Dauerkarten 11.500[3]

Die Landesgartenschau Bad Gandersheim war die siebte Niedersächsische Landesgartenschau. Sie fand vom 14. April bis zum 15. Oktober 2023 in der niedersächsischen Stadt Bad Gandersheim im Landkreis Northeim unter dem Motto „Garten.Fest.Spiele“ statt.[4]

Vorgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst hatte sich die Stadt Bad Gandersheim erfolglos für die Landesgartenschau 2018 beworben.[5] Anschließend wurde eine Bewerbung für die darauffolgende Landesgartenschau evaluiert.[6] Im Juni 2017 bewarb sich die Stadt offiziell für die Landesgartenschau 2022.[7] Parallel zur Bundestagswahl 2017 wurde eine Bürgerbefragung initiiert, um die Meinung der Bevölkerung zu einer möglichen Austragung in Bad Gandersheim einzuholen.[8] Die Zuschlagsentscheidung erhielt die Stadt bereits wenige Wochen vor der Bundestagswahl.[9] Bei der Befragung wurde eine Zustimmung von circa 60 % erzielt.[10]

Die Veranstalter der ursprünglich für das Jahr 2022 geplanten Gartenschau beschlossen im Dezember 2021 aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie, die Veranstaltung um ein Jahr auf 2023 zu verschieben.[11]

Verkehrsanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landesgartenschau konnte über die Bahnstrecke Börßum–Kreiensen mit dem Bahnhof in Bad Gandersheim erreicht werden. Da dieser zum Zeitpunkt der Landesgartenschau nicht barrierefrei war, gab es zusätzlich stündliche Busverbindungen zwischen dem Haupteingang sowie den Bahnhöfen in Seesen und Kreiensen.[12][13]

Fazit und Nachnutzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurde eine offizielle Zahl von circa 385.000 Besuche erreicht. Die zunächst öffentlich kommunierte Zahl von 425.000 Besuchen wurde nach einer Neubesetzung der Geschäftsführung korrigiert.[2][3] Damit wurde das Ziel von 450.000 Besuchern verfehlt.[14][15] Das Ziel von 2.500 verkauften Dauerkarten wurde mit 11.500 Verkäufen deutlich übertroffen, wobei die Besuche der Dauerkarteninhaber ungefähr 50 % der totalen Anzahl an Besuchen ausmachten.[16]

2024 meldete die Trägergesellschaft der Landesgartenschau beim Amtsgericht Goslar Insolvenz an. Dabei wurde zunächst ein Defizit von 600.000 Euro genannt.[17][18] Das Defizit wurde im Februar 2025 auf 1,54 Millionen Euro taxiert.[19] Im Rahmen der Insolvenz ermittelt zudem die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegenüber der Bürgermeisterin der Stadt Franziska Schwarz sowie Claudia Bastian bezüglich Verdachts der Untreue.[20] Überdies gibt es Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegenüber der ehemaligen Laga-Geschäftsführerin Ursula Hobbie wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung.[21]

Nach Ende der Schau wurden einige temporäre Anlagen, beispielsweise die Themengärten, zurückgebaut. Erhalten bleiben neue Wege, Stege sowie Brücken und das neu gebaute Naturbad, welches Teil der Laga war, und künftig in Regie der Stadt betrieben wird.[22][23]

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Ministerpräsident Stephan Weil: Die Bad Gandersheimer Kuranlagen sind wachgeküsst worden. 14. April 2023, abgerufen am 26. März 2025.
  2. ↑ a b NDR: Landesgartenschau fehlen 1,5 Millionen Euro - Defizit deutlich höher als angenommen. Abgerufen am 26. März 2025.
  3. ↑ a b 425.000 Besucher bei Landesgartenschau in Bad Gandersheim am 13. Oktober 2023 auf ndr.de
  4. ↑ Artikel "Planungen für Landesgartenschau 2022 laufen trotz Corona. Ausrichter sehen dem Event in Bad Gandersheim positiv entgegen und entwerfen ein buntes Programm für die ganze Familie" im Weserkurier am 11. November 2020, S. 14
  5. ↑ Landesgartenschau 2018: Kurstadt präsentiert die Bewerbung. 1. November 2013, abgerufen am 26. März 2025.
  6. ↑ Landesgartenschau: Bad Gandersheim denkt über neue Bewerbung nach - WELT. Abgerufen am 26. März 2025.
  7. ↑ Bewerbung geht nach Hannover:. 28. Juni 2017, abgerufen am 26. März 2025.
  8. ↑ Bad Gandersheim: Bürger sollen über die Gartenschau abstimmen. 23. März 2017, abgerufen am 26. März 2025.
  9. ↑ „Jetzt eine Aufbruchstimmung schaffen!“ 21. September 2017, abgerufen am 26. März 2025.
  10. ↑ Der Bürgerwille steht deutlich hinter der LGS 2022: Nun hat am Donnerstag der Rat das letzte Wort. 26. September 2017, abgerufen am 26. März 2025.
  11. ↑ Bürgermeisterin und LAGA-Geschäftsführung: Verschiebung bedeutet Planungssicherheit für eine erfolgreiche Landesgartenschau. In: laga-bad-gandersheim.de. 21. Dezember 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  12. ↑ Zug-Anbindung zur Landesgartenschau Bad Gandersheim „völlig unzureichend“. 30. Oktober 2021, abgerufen am 26. März 2025.
  13. ↑ Mehr Linienbusse zur Landesgartenschau nach Bad Gandersheim. 9. April 2023, abgerufen am 26. März 2025.
  14. ↑ Insolvente Landesgartenschau: Schuldensumme beträgt 1,54 Millionen Euro. 6. Februar 2025, abgerufen am 26. März 2025.
  15. ↑ NDR: Landesgartenschau Bad Gandersheim: So geht es nach der Insolvenz weiter. Abgerufen am 26. März 2025.
  16. ↑ Insolvente Landesgartenschau: Schuldensumme beträgt 1,54 Millionen Euro. 6. Februar 2025, abgerufen am 26. März 2025.
  17. ↑ Landesgartenschau Bad Gandersheim fehlen wohl 600.000 Euro bei ndr.de vom 10. April 2024
  18. ↑ Landesgartenschau-Pleite: Wie hoch ist das Defizit wirklich? am 26. April 2024 auf ndr.de
  19. ↑ Insolvente Landesgartenschau: Schuldensumme beträgt 1,54 Millionen Euro. 6. Februar 2025, abgerufen am 26. März 2025.
  20. ↑ Stefanie Adomeit: Insolvenz verschleppt? Laga-Pleite im Harz schlägt Wellen. 13. Juni 2024, abgerufen am 26. März 2025.
  21. ↑ Landesgartenschau-Pleite: Abschluss der juristischen Aufarbeitung noch nicht in Sicht. 5. November 2024, abgerufen am 26. März 2025.
  22. ↑ Landesgartenschau Bad Gandersheim endet mit 425.000 Besuchern und einer schwarzen Null. 14. Oktober 2023, abgerufen am 26. März 2025.
  23. ↑ Gernot Knödler: Gartenschau Bad Gandersheim pleite: Verjüngungskur mit dickem Ende. In: Die Tageszeitung: taz. 5. April 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 26. März 2025]).

Koordinaten: 51° 52′ 13,8″ N, 10° 1′ 36,2″ O