Heinrich Mißfeldt

Heinrich Mißfeldt

Heinrich Mißfeldt, auch Missfeldt, (* 20. Dezember 1872 in Suchsdorf bei Kiel; † 27. Oktober 1945 in Torgau) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.[1]

Leben

Mißfelds Eltern waren der Ziegeleibesitzer Detlef Mißfeldt und Elsabe Mißfeldt, geborene Sinn. Nach einer Lehre als Holzbildhauer bei Peter Schnorr in Kiel ging er zum Studium nach Berlin, zunächst 1891 an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und anschließend an die Akademie für Bildende Künste bei Gerhard Janensch, Ernst Herter und Peter Breuer. Der Kugelspieler[2] von 1903 war sein künstlerischer Durchbruch. Verschiedene Plastiken führte die Gießerei Gladenbeck in ihrem Katalog. In dieser Zeit war Mißfeldt häufig auf Kunstausstellungen in Berlin und Düsseldorf vertreten. 1906 heiratete er Bertha Meyer (* 1867), die Tochter des niederdeutschen Dichters Johann Meyer. Der Klaus-Groth-Brunnen in Kiel von 1912 gilt als das Hauptwerk des Künstlers. Er war der Bruder des Malers Friedrich Mißfeldt.

Werke

Denkmal Johann Meyer im Stadtpark Wilster
Oskar von Preussen 1930 Schützenmedaille Barnim – Altlandsberg, Vorder- und Rückseite
Oskar von Preussen 1930 Schützenmedaille Barnim – Altlandsberg, Vorder- und Rückseite
Oskar von Preussen 1930 Schützenmedaille Barnim – Altlandsberg, Vorder- und Rückseite
1899 Klaus Groth, Statuette, Historische Landeshalle für Schleswig-Holstein Kiel (erhalten)
1899 Klaus Groth, Büste
1900 Berlin-Kreuzberg: Grabmal Familie Taeschner, Luisenstädtischer Friedhof (erhalten)
1902 Schäfer, Statuette
1903 Kiel: Trauernde, Grabdenkmal Johann Meyer (Südfriedhof)
1903 Kugelspieler, Bronzestatuette 57 × 32 × 28, 2 cm (1 Exemplar in der Kunsthalle Bremen) – ausgestellt auf der Großen Berliner Kunstausstellung, 1904[3]
1906 Kauerndes Mädchen (Museum Halle an der Saale)
1907 Wiesbaden: Abschied[4], Marmorfigur von Kaiser Wilhelm für das Schloss erworben
1908 Wilster: Denkmal Johann Meyer
1910 Kiel, Südfriedhof: Relief Joachim Ludwig Bünsow
1911 Schenefeld: Büstendenkmal Kaiser Friedrich III. im Hohenzollernpark (erhalten)
1912 Kiel: Klaus Groth-Brunnen mit Standbild und sechs Reliefs mit Szenen aus Werken des Dichters, im Ratsdienergarten[5]
1914 Berlin-Neukölln: Fritz-Reuter-Brunnen am Reuterplatz, im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1957 völlig verändert wieder aufgestellt. 1992 auf Grundlage des 1914 erstellten Brunnens wiederhergestellt
1914 Tempelburg (Pommern): Drei-Kaiser-Denkmal[6]
1920 Berlin-Lichtenrade: Kriegerdenkmal 1914/18, Friedhof Lichtenrade
1940 Im Sommer
Barmen: Reue für die Ruhmeshalle
Bronzerelief Friedrich Rathgen 32 cm × 41 cm (Privatbesitz)
Kriegerdenkmale
1921 Bokel: Kriegerdenkmal 1914/18 (1975 abgetragen und durch ein neues Denkmal ersetzt)[7]
Blumenthal: Kriegerdenkmal 1914/18 mit der Figur einer sitzenden trauernden Frau (erhalten)
Bad Bramstedt: Kriegerdenkmal 1914/18
Garding: Kriegerdenkmal 1914/18
Husum: Kriegerdenkmal 1914/18
Kappeln: Kriegerdenkmal 1914/18
Kiel: Kriegerdenkmal 1914/18
Ortwig: Kriegerdenkmal 1914/18 mit der Figur einer sitzenden trauernden Frau (erhalten)
Pritzwalk: Kriegerdenkmal 1914/18 mit der Figur einer sitzenden trauernden Frau (erhalten)
Segeberg: Kriegerdenkmal 1914/18
1922 Brande-Hörnerkirchen: Kriegerdenkmal 1914/18 an einer Außenmauer der Kirche, 1936 verlegt
Grabdenkmäler u. a. in Kiel, Itzehoe, Hamburg, Harburg, Stuttgart, Mannheim, Dresden, Frankfurt an der Oder, Berlin

Galerie

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Fritz-Reuter-Brunnen in Berlin-Neukölln
  • Klaus Groth-Brunnen in Kiel
    Klaus Groth-Brunnen in Kiel
  • Standbild vom Klaus Groth-Brunnen in Kiel
    Standbild vom Klaus Groth-Brunnen in Kiel
  • Kriegerdenkmal 1914–18 auf dem Friedhof Lichtenrade
    Kriegerdenkmal 1914–18 auf dem Friedhof Lichtenrade
  • Kugelspieler
    Kugelspieler
  • Abschied
    Abschied

Literatur

  • G. Kühn: Heinrich Mißfeldt. In: Die Heimat. Bd. 31 (1921), Nr. 10, Oktober 1921, S. 169–175 (Digitalisat).
  • Mißfeldt, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 592–593 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Peter Bloch, Sibylle Einholz, Jutta von Simson (Hrsg.): Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786–1914.
    1. Band: Katalog. Gebr. Mann, Berlin 1990, ISBN 3-7861-1597-4.
    2. Band: Beiträge mit Kurzbiographien Berliner Bildhauer. Gebr. Mann, Berlin 1990, ISBN 3-7861-1598-2.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Kieler Künstler. Band 2: Kunstleben in der Kaiserzeit 1871–1918. Boyens, Heide 2016, ISBN 978-3-8042-1442-2, S. 266–292.
Commons: Heinrich Mißfeldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Heinrich Mißfeldt auf dem Portal der Deutschen Biographie
  • Heinrich Mißfeldt Datenblatt auf dem Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Heinrich Mißfeldt Datenblatt auf dem Portal der Akademie der Künste
  • Museen Nord Abb. von div. Werken von Heinrich Mißfeldt in norddeutschen Museen
  • Biografie und Abb. div Werke auf dem Portal KUNST@SH
  • Biografie und Abb. div. Werke auf dem Portal Friedenau aktuell
  • Keramik-Figur Bäuerin in Tracht, um 1928, Keramik mit polychromer Malerei, H. 32 cm beim Auktionshaus Stahl
  • Der Klaus-Groth-Brunnen in Kiel auf Kiel.Wiki

Einzelnachweise

  1. L. Forrer: Missfeldt, Heinrich. In: Biographical Dictionary of Medallists. Band VIII. Spink & Son, London 1930, S. 66 (englisch, Textarchiv – Internet Archive): “Contemporary Sculptor, residing at Berlin. By him is a Rifle Mutiny Prize medal, which he exhibited at the Kunst-Ausstellung, Berlin, 1907.” 
  2. Heinrich Mißfeldt: Kugelspieler, 1903, Bronze dunkelbraun patiniert, Höhe 22 cm. 2018, abgerufen am 18. Juli 2022. 
  3. Große Berliner Kunstausstellung: Heinrich Mißfeldt: Kugelspieler aus Bronze, Nr. 1404. 1904, abgerufen am 18. Juli 2023. 
  4. Heinrich Mißfeldt: Abschied, Alabaster, Höhe 64 cm. 2023, abgerufen am 19. Juli 2023. 
  5. Berliner Tageblatt: Der Klaus-Groth-Brunnen. 27. September 1912, abgerufen am 18. Juli 2023. 
  6. Ohligser Anzeiger: Das Drei-Kaiser-Denkmal von Tempelburg. 13. Juli 1914, abgerufen am 18. Juli 2023. 
  7. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler: Bokel - Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. 23. Januar 2022, abgerufen am 18. Juli 2023. 
Normdaten (Person): GND: 117052299 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 37683375 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mißfeldt, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Missfeldt, Heinrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 20. Dezember 1872
GEBURTSORT Suchsdorf bei Kiel
STERBEDATUM 27. Oktober 1945
STERBEORT Torgau