Gerti Drassl

Gerti Drassl, 2020

Gertrud „Gerti“ Drassl (* 13. April 1978 in Eppan[1] bei Bozen, Südtirol, Italien) ist eine italienische Schauspielerin. Sie arbeitet hauptsächlich in Österreich und Deutschland für Theater, Film und Fernsehen.

Leben

Ausbildung und Theater

Bereits während ihrer Schulzeit nahm Drassl Unterricht in klassischem Ballett. Nach ihrer Matura studierte sie zunächst Kunstgeschichte in Wien, bis sie 1998 am dortigen Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen wurde. Hier beendete sie 2002 ihre Schauspielausbildung.[2] Von 2002 bis 2017 gehörte sie zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt in Wien.[3]

Im September 2016 spielte sie in der Uraufführung von Ödön von Horváths Tragödie Niemand im Theater an der Josefstadt die zentrale Rolle der Ursula. Es inszenierte Herbert Föttinger, den Fürchtegott Lehmann spielte Florian Teichtmeister.

Film und Fernsehen

Seit 2001 tritt Drassl neben ihrer Bühnentätigkeit regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen auf. Ihr Filmdebüt gab sie in Michael Hanekes Die Klavierspielerin. Für ihre Rolle der Vally in Michael Kreihsls Mein Vater, meine Frau und meine Geliebte wurde sie 2005 mit dem Undine Award in der Kategorie Beste jugendliche Schauspielerin in einem Fernsehfilm ausgezeichnet. 2013 bekam sie für ihre Nebenrollen in Das Wunder von Kärnten und Spuren des Bösen den Deutschen Schauspielerpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin Nebenrolle“.

Von 2015 bis 2018 übernahm Drassl als Hausfrau Maria Schneider eine der Serienhauptrollen in der österreichischen Fernsehserie Vorstadtweiber. Für ihre dortige schauspielerische Leistung erhielt sie 2017 den Deutschen Schauspielpreis als „beste Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle“.[4]

In der Literaturverfilmung Das Tagebuch der Anne Frank, die im Frühjahr 2015 gedreht wurde und am 3. März 2016 in die Kinos kam, spielte sie Miep Gies, die zu den Helfern der im Hinterhaus untergetauchten Juden gehörte und nach deren Verhaftung das Tagebuch rettete. Im Spielfilm Persona Non Grata von Antonin Svoboda basierend auf der Geschichte von Nicola Werdenigg übernahm sie die Rolle der Ex-Ski-Rennläuferin Andrea Weingartner.[5]

Filmografie

Kino

Fernsehfilme

Fernsehserien und -reihen

Theatrografie (Auswahl)

Hörspiele und Feature (Auswahl)

Auszeichnungen

Commons: Gerti Drassl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gerti Drassl bei IMDb
  • Gerti Drassl bei filmportal.de
  • Gerti Drassl bei der Agentur Felix Bloch Erben
  • Theater in der Josefstadt, Wien
  • Max-Reinhardt-Seminar (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. https://www.cicero.de/kultur/stadtspaziergange-schrage-pflaster-sudtirol-sonderheft-cicero-monopol-kulturerbe
  2. Max Reinhardt Seminar – Absolventen (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maxreinhardtseminar.at. Abgerufen am 25. Februar 2015.
  3. Gerti Drassl beim Volkstheater Wien, abgerufen am 4. Mai 2024
  4. orf.at: Deutscher Schauspielerpreis an „Vorstadtweib“ Gerti Drassl. Artikel vom 22. September 2017, abgerufen am 23. September 2017.
  5. #MeToo im Skisport: "Persona Non Grata" erzählt Nicola Werdeniggs Geschichte. In: DerStandard.at. 11. Dezember 2023, abgerufen am 21. Dezember 2023. 
  6. Mein Bulgarien auf der Website des Theatervereins Balkanrose, 2004. Abgerufen am 9. November 2017.
  7. Eintrag auf der Website des Ateliertheater Reloaded. Abgerufen am 11. November 2017.
  8. Bayerischer Rundfunk Franz Kafka: Franz Kafka: Das Schloss (01/12). 13. Januar 2017, abgerufen am 9. August 2022. 
  9. Österreichischer Filmpreis: 13 Auszeichnungen für sechs Kinofilme mit ORF-Beteiligung. APA-Meldung vom 20. Jänner 2016, abgerufen am 20. Jänner 2016.
  10. orf.at: Gerti Drassl erhält Wiener Schauspielerring. Artikel vom 30. Oktober 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018.
Nestroypreisträger (Bester Nachwuchs)

2000: Birgit Minichmayr | 2001: Georg Staudacher und Mareike Sedl | 2002: Johanna Wokalek | 2003: Gertrud Drassl | 2004: Xaver Hutter | 2005: Stefano Bernardin | 2006: Nuran David Calis | 2007: Katharina Straßer | 2008: Sebastian Wendelin | 2009: Gerrit Jansen | 2010: Sarah Viktoria Frick | 2011: Franziska Hackl | 2012: Miloš Lolić | 2013: Stefan Rosenthal | 2014: Raphaela Möst | 2015: Stefanie Reinsperger und Benedikt Paulun | 2016: Julia Gräfner und Luka Dimic | 2017: Maresi Riegner und Felix Hafner | 2018: Lara Sienczak und Peter Fasching | 2019: Anna Rieser und Moritz Beichl | 2020: Bérénice Hebenstreit und Mathias Spaan | 2021: Paula Nocker und Gregor Schulz | 2022: Rieke Süßkow und Felix Kammerer | 2023: Tommy Fischnaller-Wachtler und Selma Kay Matter

Normdaten (Person): GND: 132993708 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2011028706 | VIAF: 94149066346565600339 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Drassl, Gerti
ALTERNATIVNAMEN Drassl, Gertrud
KURZBESCHREIBUNG italienische Schauspielerin
GEBURTSDATUM 13. April 1978
GEBURTSORT Bozen, Südtirol, Italien