Denis Boniver

Denis Joseph Boniver (* 18. Februar 1897 in Schalke; † 16. Juli 1961 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben

Denis Boniver war Enkel des gleichnamigen Vorstandsvorsitzenden der Schalker Bergwerks-AG „Consolidation“, der nur ein Jahr nach der Geburt seines Enkels verstarb.

Boniver studierte Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart bei Paul Schmitthenner. In der Zeit des Nationalsozialismus war Boniver von 1935 bis 1939 Dozent für Baugeschichte an der Technischen Hochschule Stuttgart[1] und lehrte danach an der Hochschule für Baukunst in Weimar.[2] Nach dem Krieg unterhielt er ein eigenes Büro in Mettmann.

Schon früh interessierte sich Boniver für den Kirchenbau und wurde Mitglied im Leitungskreis des Deutschen Evangelischen Kirchbautages. Nach 1945 war er maßgeblich an Wiederherstellung und Neubau zahlreicher Kirchen beteiligt. 1957 gewann er den Wettbewerb zur Neugestaltung des Innenraumes der Lübecker Marienkirche.

Werk

Bauten

Evangelische Altstadtkirche, Gelsenkirchen
  • um 1935: eigenes Wohnhaus in Stuttgart-Sillenbuch[3]
  • 1937: Haus F. in Stuttgart, Richard-Wagner-Straße
  • 1951–1954: Grundschule Am Neandertal
  • 1955: Neues Rathaus in Düren
  • 1955–1956: Evangelische Altstadtkirche in Gelsenkirchen (unter Denkmalschutz)
  • 1955–1957: Erlöserkirche (Iserlohn) (unter Denkmalschutz)
  • 1957–1959: Neubau der evangelischen Pauluskirche in Essen-Huttrop, Knaudtstraße (2007 profaniert und unter Denkmalschutz gestellt. 2015 Umbau zu einer Altentagesstätte[4])
  • 1957–1959: evangelische Friedenskirche in Gelsenkirchen-Schalke, Königsberger Straße 122 (unter Denkmalschutz)
  • 1957: evangelische Auferstehungskirche in Bonn-Venusberg (unter Denkmalschutz)
  • 1957–1961: Stadthaus in Münster, Klemensstraße
  • 1958: Neugestaltung des Innenraums der Marienkirche in Lübeck
  • 1960: Wiederaufbau der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius in Uedem
  • 1961: Lukaskirche in Bielefeld, heute: Apostel-Paulus-Kirche

Schriften

  • Der Zentralraum. Studien über Wesen und Geschichte. Stuttgart 1937.
  • Abendländische Baukunst – Eine Baugeschichte in Beispielen. (mit Zeichnungen von Egon Pruggmayer) Staackmann Verlag, Leipzig 1940.
  • Warum betreiben wir Baugeschichte? (Rede anlässlich der Eröffnung des Wintersemesters 1943/1944) Staatliche Hochschule für Baukunst und bildende Künste, Weimar 1943.
  • Kathedralgotik. Dietsch & Brückner, Weimar 1944.
  • Hochschule und Beruf. (Rede anlässlich der Tagung der Studentenschaft zum Beginn des Sommersemesters 1944) Dietsch & Brückner, Weimar 1944.
  • Auszug aus dem Gutachten über die gottesdienstliche Einrichtung der wiederhergestellten Kirche St. Marien zu Lübeck. In: Jahrbuch des St.-Marien-Bauvereins. Band 4, 1958, S. 22–35.

Literatur

  • Thomas Parent, Thomas Stachelhaus: Kirchen im Ruhrrevier 1850–1935. Ardey-Verlag, Münster 1993, ISBN 3-87023-034-7.
Commons: Denis Boniver – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Suche nach Denis Boniver. In: Deutsche Digitale Bibliothek
  • Suche nach Denis Boniver im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und SBB=1 setzen)

Einzelnachweise

  1. Universitätsarchiv Stuttgart: Beständeübersicht (Memento vom 3. Juli 2007 im Internet Archive)
  2. Geschichtswerkstatt Düren (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  3. Denis Boniver: Ein Architekt baut sein eigenes Haus: Haus Boniver in Sillenbuch bei Stuttgart. In: Das Schöne Heim. Illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst, Jg. 7, 1936, S. 18–23.
  4. Markus Grenz: Senioren leben jetzt in der ehemaligen Neuen Pauluskirche. In: WAZ. 12. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Juni 2016. 
Normdaten (Person): GND: 18946464X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 306199212 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Boniver, Denis
ALTERNATIVNAMEN Boniver, Denis Joseph (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 18. Februar 1897
GEBURTSORT Schalke
STERBEDATUM 16. Juli 1961
STERBEORT Düsseldorf